Sensorik in der Intralogistik

28. Mai 2020
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Gefahrenzone Intralogistik? Das muss nicht sein! Zwar gehört innerbetriebliches Lagern und Transportieren heute nach wie vor zu den unfallträchtigsten Tätigkeiten in Unternehmen verschiedenster Branchen, doch es gibt Strategien, die das Unfallrisiko extrem verringern können. Die Rede ist von Sensortechniken. Denn mittels Sensorik in der Intralogistik lassen sich etliche Gefahrenquellen schon im Vorfeld erkennen und beseitigen.

Welche genauen Methoden der Sensorik in der Intralogistik es gibt, welche Vorteile bei der Lagerarbeit sie bieten und wieso Sensorik für Gabelstapler besonders effektiv ist, erfahren Sie in diesem Beitrag.

 

Risikofaktor Lagerarbeit

 

Über 877.000 meldepflichtige Arbeitsunfälle musste die Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung im Jahr 2018 verzeichnen, davon allein über 100.000 im Bereich von Handel und Warenlogistik. Neben den physischen und psychischen Schäden, die der betroffene Mensch davonträgt, haben auch Unternehmen nach einem Arbeitsunfall einen erheblichen organisatorischen Aufwand. So müssen sie nicht nur die Fehlzeiten des Mitarbeiters ausgleichen und ein eventuelles Schmerzensgeld zahlen, sondern auch die Unfallursache erforschen und entsprechende Mängel beheben. Dabei sind gerade die beiden letzteren Aspekte extrem wichtig, sind doch mangelnde Sicherheitsbestimmungen im Lager die häufigste Unfallursache – was mit Hilfe passender Sensorik in der Intralogistik vermeidbar ist.

Während der Mensch nämlich seine fünf Sinne hat, um seine Umgebung wahrzunehmen und sich in dieser zurecht zu finden, sind intralogistische Transportsysteme, wie zum Beispiel Gabelstapler, auf andere Hilfsmittel angewiesen. Denn nur wenn Mensch und Maschine gleichermaßen auf die Umgebung, in der sie agieren, Acht geben, ist ein wirklich sicheres Arbeiten realisierbar. Und genau das macht die Sensorik in der Intralogistik möglich.

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Das sind die häufigsten Gefahrenquellen der Intralogistik

 

Eines der größten Probleme in der Intralogistik ist der Platzmangel. Enge und verschachtelte Verkehrswege können dazu führen, dass Flurförderzeuge beim Rangieren an die Lagerregale stoßen und diese zum Umfallen bringen oder aber Gegenstände herausstürzen lassen. Darüber hinaus begünstigt zu wenig Platz Kollisionen zwischen Menschen und Fahrzeugen oder aber zwischen den Flurförderzeugen selbst. Um das zu vermeiden, bietet es sich an, auf die verschiedenen Systeme der Sensorik in der Intralogistik zu setzen.

Wie eine Art elektronische Sinnesorgane hilft die Sensorik in der Intralogistik dabei, dass Gabelstapler ihre physikalische Umgebung wahrnehmen und Gefahrenquellen auf unterschiedlichste Weise an den Fahrzeugführer übermitteln können. Dabei bietet die Sensorik für Gabelstapler, die meist auf engstem Raum manövrieren müssen, vier ganz wesentliche und wichtige Vorteile:

 

1. Kein Verlust der Bodenhaftung

 

Vor allem, wenn es um das Bewegen von Paletten in Hochregalen oder das Kommissionieren von Waren in der Höhe geht, ist die Arbeit mit dem Gabelstapler nicht ungefährlich. So kann das Fahrzeug zum Beispiel über seine Längsachse kippen, wenn Palettengewicht und Höhe des Hubarms nicht aufeinander abgestimmt sind. Die Folge: Personenverletzungen und Schäden an Gabelstapler und Lagerregalen.

Mit der passenden Sensorik für Gabelstapler lässt sich das vermeiden.

Entsprechende, im Fahrzeug eingebaute Sensoren können nicht nur überprüfen, ob die Gabel des Staplers die Palette richtig aufgenommen hat, sondern sind auch in der Lage das Gewicht des Lagerguts zu ermitteln. In einem zweiten Schritt sorgt diese Art der Sensorik in der Intralogistik dafür, dass die Fahrgeschwindigkeit des Gabelstaplers auf das Palettengewicht sowie auf die Höhe des Hubarms angepasst ist. Gleiches gilt für Flurförderzeuge mit einer heb- und senkbaren Fahrerkabine. Auch hier sorgen entsprechende Sensoren dafür, dass die maximale Fahrgeschwindigkeit sich in Abhängigkeit zur Kabinenhöhe automatisch drosselt.

Das bedeutet: je höher die Kabine, desto langsamer das Fahrzeug.

Damit die reduzierte Fahrzeit sich nicht zu Lasten der produktiven Arbeitszeit auswirkt, bietet die Sensorik in der Intralogistik ein zusätzliches effizienzsteigerndes Tool an. Denn mittels bestimmter Sensoren lässt sich die genaue Position eines Lagerguts im Regal ermitteln. So muss der Fahrer zu Beginn seiner Fahrt lediglich das Zielfach einstellen. Dieses fährt der Gabelstapler vollautomatisch an. Bremsen und Beschleunigen durch den Fahrer entfällt somit. Das wiederum verkürzt die Anfahrzeiten, optimiert die Zugriff- und Durchlaufzeiten im Lager – und steigert die Gesamteffizienz.

 

2. Vermeidung von Kollisionen

 

Die größte Gefahr bodennaher Staplerfahrten liegt in der Kollision. Denn gerade in engen Lagern ist die Sicht des Fahrzeugführers schnell versperrt und uneinsichtige Ecken begünstigen das Übersehen anderer Menschen oder Fahrzeuge. Das ist alles andere als optimal – und mit einer passenden Sensorik in der Intralogistik vermeidbar. So sorgen sensorgesteuerte Anti-Kollisions-Systeme für eine kontinuierliche Überprüfung der Umgebung des Gabelstaplers. In Fahrtrichtung „erkunden“ sie das Umfeld, in dem das Fahrzeug unterwegs ist, und erkennen Hindernisse frühzeitig. Diese melden sie per Warnton an den Fahrer, damit dieser rechtzeitig bremsen kann.

 

Doch nicht nur das Fahren in Fahrtrichtung birgt Unfallrisiken. Auch das Rückwärtsfahren kann sich schnell zu einer gefährlichen Angelegenheit entwickeln, wenn der Staplerfahrer keine uneingeschränkte Sicht hat. Um Zusammenstöße mit anderen Fahrzeugen, Menschen oder Regalen zu vermeiden, setzt die Sensorik in der Intralogistik hierbei auf Sensoren, die dem Fahrzeugführer, zum Beispiel per Kamera, eine 360-Grad-Sicht ermöglichen. So behält er stets den Überblick – und das in alle Fahrtrichtungen.

 

3. Geringeres Unfallrisiko dank Tempolimit

 

Ebenfalls gefährlich bei der intralogistischen Arbeit: zu schnelles Fahren auf zu engem Raum! Zugegeben, Zeit ist Geld. Denn wer zügig arbeitet, kann am Ende des Tages mehr verdienen. Das ist auch in Ordnung – allerdings nur so lange niemand zu Schaden kommt. Doch gerade in der Hektik kommt es zu Unachtsamkeit und Unaufmerksamkeit. Und plötzlich ist der Unfall passiert. Für diese Fälle bietet die Sensorik in der Intralogistik eine passende Lösung: den Fahrassistenten.

Ist ein Gabelstapler mit einem sensorgesteuerten Fahrassistenten ausgestattet, so überprüft dieser während der Fahrt permanent Geschwindigkeit, Lenkwinkel und Hubhöhe sowie Ladungsgewicht und Ladungsschwerpunkt des Fahrzeugs. Fährt der Stapler dabei eine zu enge Kurve oder ist er generell zu schnell unterwegs, greift die Sensortechnik automatisch in die Steuerung des Fahrzeugs ein und bremst es ab. Zudem sorgt eine hydraulische Stabilisierung für eine aktive Begrenzung des Neigungswinkels. So behält der Stapler auch bei engen Kurven oder Gefällefahrten den Bodenkontakt und kippt nicht um – dank den Möglichkeiten der Sensorik in der Intralogistik.

 

4. Keine Schäden an den Waren dank Sensorik für Gabelstapler

 

Ein Gabelstapler muss Lasten zuverlässig transportieren. Doch gerade bei schwerem Lagergut kann sich das zu einer echten Herausforderung entwickeln. In solchen Situationen ist es entscheidend, dass der Stapler die Ware korrekt aufnimmt, dann erst die Gabel anhebt, die Last gezielt und sicher transportiert und wieder abstellt. Hektik und Halbherzigkeit sind in diesem Fall also fehl am Platz. Was zählt sind Kontrolle und Umsichtigkeit – was mit der passenden Sensorik in der Intralogistik möglich ist.

So können Sensoren genau überprüfen, an welcher Stelle unter der Palette sich die Gabel des Staplers befindet, welches Gewicht das Lagergut hat und ob es sich dabei um ein schwieriges Material, wie beispielsweise Metall, Lack oder Folie, handelt. Dank dieser Art Sensorik in der Intralogistik wird dem Fahrzeugführer eine sachgemäße Aufnahme der Waren sowie ein sicherer Transport derselben erleichtert.

 

Mehr Sicherheit und Effizienz dank passender Sensorik

 

Fest steht: Die Sensorik in der Intralogistik macht das Arbeiten im Lager wesentlich sicherer. Sensoren verschaffen sowohl Fahrzeugführern als auch den Fahrzeugen selbst einen besseren Überblick in ihrem Arbeitsumfeld. So lassen sich Unfallrisiken schneller erkennen und jegliche Schäden bereits im Vorfeld vermeiden. Zudem begünstigt die Sensorik für Gabelstapler eine effektive Steuerung der Fahrzeuge und steigert dadurch die Produktivität. Das Ergebnis kann sich sehen lassen: weniger Kollisionen, mehr Fahrsicherheit, gesteigerte Effizienz.

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