Gabelstapler sind das Herzstück eines funktionierenden Lagerbetriebs. Sie sind von grundlegender Bedeutung bei zahlreichen alltäglichen Abläufen in der Logistik und sind nicht mehr wegzudenken. Für ein effizientes Warenmanagement und einen reibungslosen Lagerbetrieb ist es daher wichtig, die richtigen Stapler für die Anforderungen vor Ort zu finden. Grundvoraussetzung für jeden Stapler ist das CE-Kennzeichen. Dieses Verwaltungszeichen wird in der EU vorgeschrieben und bringt zum Ausdruck, dass der Hersteller oder der Besitzer des Geräts die EG-Richtlinien einhält. In unserem Guide stellen wir weitere wichtige Auswahlkriterien vor, die dabei helfen den richtigen Stapler für Ihre Bedürfnisse zu finden.
Staplerart
Manche Betriebe setzen Gabelstapler hauptsächlich zum Be- und Entladen ein, wiederum andere Betriebe benötigen Stapler, die für spezielle Aufgaben ausgelegt sind, wie beispielsweise Seitenstapler (Transport von sperrigen Lasten auf engem Raum) oder Teleskopstapler (Transport von schwerer Last auf große Höhe). Zu Beginn ist es daher ratsam, sich genau zu überlegen welche Tätigkeiten der Gabelstapler abdecken muss, um dann auf Basis der Anforderungen den richtigen Staplertyp zu bestimmen.
Tragfähigkeit
Welche Last in einer Lagerhalle bewegt werden muss, ist von Betrieb zu Betrieb unterschiedlich. In einem Getränkelager wird der Stapler mit deutlich weniger Gewicht belastet als bei dem Einsatz im Verschiffungssektor. Für die optimale Auslastung des eingesetzten Gabelstaplers ist eine realistische Einschätzung der zu bewegenden Lasten vorab sinnvoll. Dabei sollte darauf geachtet werden, dass bei der Auswahl des Staplers nicht nur die angegebene Nenntragfähigkeit von Bedeutung ist. Denn mit größerer Hubhöhe und zunehmendem Lastschwerpunktabstand verringert sich die Tragkraft. Für die tatsächliche Traglast muss noch das Traglastdiagramm herangezogen werden, das genau Auskunft darüber gibt, auf welcher Höhe die zu transportierende Last sicher bewegt werden kann.
Einsatzgelände
Der Ort, an dem der Stapler genutzt wird, ist wichtig, da je nach Gegebenheiten unterschiedliche Geräte erforderlich sind. Wird der Gabelstapler beispielsweise auf Innengelände und überdachten Flächen eingesetzt, eignet sich ein Elektrostapler. Bei der Nutzung in Freigelände können teilweise zwar auch elektronisch betriebene Stapler eingesetzt werden, für einen dauerhaften Einsatz im Außenbereich ist ein Dieselstapler die bessere Wahl, da er den Witterungen zuverlässiger standhält. Dafür kann der Dieselstapler nicht in geschlossenen Hallen und Gebäuden verwendet werden, da die Abgase gesundheitsgefährdend sind. Für den Einsatz im Innen- und Außenbereich eignet sich ein Gasstapler, da er robust genug für den Einsatz im Freien ist und keine gefährlichen Abgase produziert, die den Einsatz im Innenbereich einschränken würden.
Antriebsart
Der Einsatzschwerpunkt der Geräte ist ein weiteres ausschlaggebendes Kriterium für die Wahl der richtigen Antriebsart. Sowohl die tägliche Einsatzdauer, Transportkapazität, Hubhöhe und zurückgelegte Strecke sind entscheidende Faktoren bei der Auswahl der Antriebsart. Generell wird zwischen elektronisch angetriebenen Gabelstaplern und Staplern mit Verbrennungsmotoren unterschieden. Die Verbrennungsmotoren unterscheiden sich darüber hinaus noch durch die drei verwendeten Treibstoffarten Gas, Diesel und Benzin. Wobei benzinbetriebene Gabelstapler nur noch selten zum Einsatz kommen. Elektrostapler lassen sich leicht manövrieren und eignen sich besonders für die Arbeit im Innenbereich sowie auf kürzeren Strecken. Gabelstapler mit Verbrennungsmotoren hingegen sind robuster und eignen sich insbesondere für längere Strecken und Aufgaben im Außenbereich.
Lenkungsart
Die Lenkungsart wird zwischen Hecklenkung und Vierwegelenkung unterschieden. Bei der Hecklenkung schlagen die hinteren Räder ein, wodurch der Stapler sehr wendig ist. Die Vierwegelenkung machen die Gabelstapler sogar noch wendiger, da die Lastrollen um 90° verstellt werden können, wodurch der Stapler auch seitlich fahren kann. Mit diesem Feature eignen sich die Stapler insbesondere für die Arbeit in sehr schmalen Regalgängen oder wenn lange und sperrige Lasten transportiert werden müssen.
Anbaugeräte
Einen Gabelstapler mit Anbaugeräten auszustatten gibt dem Gerät einen zusätzlichen Mehrwert und erübrigt in einigen Fällen die Anschaffung von Spezialstaplern und -geräten. Mittlerweile gibt es von Arbeitskörben über Greifer und Klammern bis hin zu Kranhaken und Tragdorne etliche Anbaugeräte, die erheblich zur Produktivität der Gabelstapler beitragen. Weitere Informationen zu den einzelnen Anbaugeräten finden sich hier.
Abmessungen
Um die Stapler optimal in der Lagerumgebung nutzen zu können, ist es wichtig, die genauen Maße zu kennen. Die Maße des Geräts sind unter anderem entscheidend für die Standsicherheit, ein stabiles Fahren in Kurven sowie die Befahrbarkeit der unterschiedlichen Lagerbereiche. Neben den Maßen des Gabelstaplers (Fahrzeughöhe, -länge und -breite) sind auch die Abmessungen der Lagerumgebung relevant. Dazu zählen beispielsweise Durchfahrtshöhen von Hallentoren und die Gangbreite. Idealerweise werden vor der Anschaffung der Stapler alle Bereiche überprüft, die von den Staplern befahren werden sollen.
Hubhöhe
Die erforderliche Arbeitshöhe bestimmt maßgeblich den benötigten Gabelstaplertyp. Zwar reicht ein normaler Hubmast von drei Metern in sehr vielen Bereichen aus, bei Lagertätigkeiten mit Hochregalen wird aber eine größere Hubhöhe benötigt. Ein Niederhubwagen eignet sich zum horizontalen Transport, wohingegen der Hochhubwagen (z. B. klassische Gabelstapler) bis zu circa 6 Metern erreichen kann. Je nachdem, welche Höhe der Gabelstapler erreichen muss, wird er mit einem dementsprechenden Masttyp ausgestattet. Diese reichen von einem Einfachmast (circa 2 Meter) über Zweifachmasten (bis 6 Meter) bis zu Dreifachmasten (12,5 Meter).
Reifen
Die Reifen tragen maßgeblich zur Arbeitssicherheit sowie Leistung des Staplers bei. Um den richtigen Reifen zu finden, ist es ratsam, sich die Einsatzbedingungen und Anforderungen anzusehen. Dazu zählen unter anderem Untergrund (z. B. glatter Boden oder unebene Straßen in Außenbereich), Federungsbedingungen, Tragfähigkeit und Wartungsaufwand. Gabelstaplerreifen werden zwischen drei Typen unterschieden: Luftreifen, Vollgummireifen und SE-Reifen. Luftreifen sind für hohe Geschwindigkeiten, lange Strecken und unebene Wege im Außenbereich ausgelegt, allerdings sind sie auch sehr wartungsintensiv. Vollgummireifen sind sehr robust, durch die geringe Federung und Traktion sind sie aber nur für den Gebrauch auf glatten Oberflächen geeignet. Super-Elastik-Reifen bestehen aus drei Schichten, die dank ihrer Elastizität einen hohen Fahrkomfort gewährleisten, sie dämpfen aber trotzdem weit weniger als Luftreifen. Im Gegensatz zu Luftreifen können sie aber nicht platzen, was sie pannensicher macht.